1

Die Deckelkanten eines Bucheinbandes werden unterschieden
in Oberkante, Vorderkante, Stehkante und Innenkante. Diese Kantenflächen können in verschiedenen Techniken reich verziert werden.

 

2

Kopfschnitt, Vorderschnitt und Fußschnitt sind die Bezeichnungen
für die drei sichtbaren Außenseiten des Buchblocks. Ist der Buchblock unbeschnitten, verweist der Büttenrand auf ein geschöpftes Papier. Meist jedoch ist der Buchblock beschnitten und bietet so Flächen für vielfältige Gestaltungen: Beim Elfenbeinschnitt wird der Schnitt geschliffen und mit Kleister poliert. Bei einem Farbschnitt wird Farbe aufgetragen, gesprenkelt, marmoriert oder gewischt. Der Goldschnitt ist mit Boluserde unterlegt, um dann mit Kleister und Eiweiß grundiert zu werden. Darauf haftet Blattgold, das auf Hochglanz poliert werden kann.

 

3

Der Spiegel klebt auf der Innenseite der Deckel. Ihm folgt das Fliegende Blatt, das dem Buchblock vorgeheftet ist. Beide Elemente bilden das Vorsatz eines Buches und verbinden den Bucheinband mit dem Buchblock. Das Vorsatz kann einfarbig oder durch vielfältige Druck- und Färbetechniken gestaltet sein.

 

4

Bei der Lederverarbeitung spielt der Ledernarben – die Oberfläche
und Struktur eines Leders – eine wichtige haptische und ästhetische  Rolle. Es gibt aber noch weitere Möglichkeiten der Ledergestaltung: Ein Relief ist eine Unterlegung unter dem Bezugsmaterial. Bei der Lederauflage wird sehr dünn ausgeschärftes Leder auf das Bezugsleder geklebt. Die Ledereinlage ist eine Technik, bei der Teile des Leders höhengleich durch andere Leder ersetzt werden.

 

5

Der Falz ist das Gelenk des Buches.

 

6

Der Bund zeichnet sich quer auf dem Buchrücken durch das Bezugsleder ab. Echte Bünde entstehen durch Heftkordeln, auf die die einzelnen Lagen eines Buchblocks geheftet und am Deckel befestigt werden. Falsche Bünde sind aufgeklebte Lederstreifen, die Echte Bünde aus rein gestalterischen Gründen imitieren.

 

7

Der Buchtitel wird quer oder längs auf den Buchrücken aufgebracht.
Bei der Blindprägung wird mit Feuchtigkeit, Wärme und Druck
ein Prägestempel in das Leder gepresst, wodurch sich das Leder
glättet und dunkler wird. Bei der Folienprägung wird in diese
Vertiefung eine Farbfolie gepresst und bei der Handvergoldung wird dort das Blattgold mit der Grundierung aufgebracht.

 

8

Das Häubchen wird meist in Form einer Mondsichel um das Kapitalband modelliert und verdeckt so die Lücke zwischen Buchrücken und Bezugsleder.

 

9

Das Kapitalband besteht aus Gewebe oder Leder. Es kann aber auch von Hand mit einem Faden um ein Röllchen herum an den Buchblock gestochen werden.